Wettenberger Ried: Hochdorf

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Weiher mit dicker Eisschickt vor blauem Himmel mit Blick aufs gelbe, winterliche Schilf

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Das Wettenberger Ried

Das Naturschutz- und Bannwaldgebiet " Wettenberger Ried".
Auf dem Scheitel des Hochgeländes zwischen Riß und Umlachtal liegt das 66 ha große Hochmoorgebiet "Wettenberger Ried". Es hat eine Ausdehnung von ca. 1800 m Länge und 300 - 700 m Breite.

Es ist von landwirtschaftlichen Flächen und Wirtschaftswald auf den Markungen Eberhardzell und Hochdorf umgeben.
Im Jahre 1982 wurde es zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Schutzgebietsfläche ist durch Ankauf weitestgehend in den Besitz des Landes Baden-Württemberg gelangt. Vorher war sie zu 60 % im Besitz der Grafen von Heinrichsburg und zu 40 % der Landwirte von Wettenberg und Berg.

Erdgeschichtlich betrachtet geht die Entstehung des Riedes auf die Rißeiszeit zurück. Beim Rückzug des Gletschers vor etwa 180 000 Jahren hinterließ er eine abflußlose, wellige Mulde mit wasserstauenden Schichten im Untergrund.

Aus diesen Seen entstanden durch Verlandung zwei nährstoffarme Hochmoorgebiete "Wettensee" und "Wasenmoos".

Die menschliche Nutzung des Riedes begann mit dem Bau der Heinrichsburg durch Heinrich von Waldburg im Jahr 1620 mit Jagd und der Gewinnung von Brennholz am Rande der ursprünglich waldfreien Hochmoore. Eine bedeutende Rolle spielte die Torfgewinnung zu Brennzwecken, begonnen um 1820 im Südbereich. Zwischen 1820 und 1834 wurde auch Torfköhlerei betrieben, wegen fehlender Wirtschaftlichkeit aber nur sehr kurz. In den bäuerlichen Flächen des "Wasenmoos" wurde um 1950 der letzte Torf gestochen. Grundbedingung für den Torfabbau war die Trockenlegung der Hochmoorflächen durch Grabensysteme. Nach Beendigung begann auf den jetzt trockenen Flächen ein natürlicher Riedwald zu wachsen.

Eine bedeutsame Veränderung fand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Einführung der Stallhaltung des Viehs statt. Es machte eine Ausweitung der Wiesenwirtschaft notwendig. Es wurde eine Moorgenossenschaft gegründet um durch weitere Entwässerung die Grundstücke besser bewirtschaften zu können. Das heute im Gebiet vorhandene Grabennetz wurde angelegt.

Große Eingriffe in die Waldflächen kamen in den Jahren 1940 bis 1963. Es begann in den 40er Jahren mit der Errichtung der Hochspannungsleitung durch das Gebiet und damit verbundenen Rodungen. Ende der 50er Jahre erfolgten Rodungen der natürlichen Riedwaldungen und Fichtenaufforstungen mit Ausbau des Wegenetzes im und ums Ried. Diese Aufforstungen wurden 1998 und 1999 weitestgehend entfernt, um den ursprünglichen Charakter des Riedes wieder herzustellen.

Bis zum Jahr 1982 dienten alle Maßnahmen im Ried dem Ziel Land und Forstwirtschaft zu fördern und den Ertrag aus dem Moor zu steigern. Mit der Ausweisung zum Naturschutzgebiet wurde erstmals der Natur Vorrang eingeräumt.

Seit dem Jahr 1997 führt das Staatliche Forstamt Biberach zusammen mit der Bezirkstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Tübingen Aufstaumaßnahmen durch, um durch Wiedervernässung eine Regeneration des Hochmoores zu erreichen. Das Wasser wurde bisher zu den verschiedenen Nutzzwecken aus dem Moor abgeleitet. Es soll jetzt wieder im Moor verbleiben dürfen, um die ursprüngliche Vegetations von wasserliebenden und lichtliebenden Moorpflanzen wieder herzustellen. Dieser Einstau führt großflächig zum Absterben des Riedwaldes, der erst durch die Entwässerung entstehen konnte, und gibt den Lichteinfall zum Boden für das moorbildende Torfmoos und seine Gesellen Wollgras und Moosbeere und vielen andere Hochmoorpflanzen frei.

Ein Moorpfad führt Sie durch die Geheimnisse und die Stimmungen des Moores. Sie erreichen den Ausgangspunkt des Moorpfades über den Weiler Benzenhaus zum Waldparkplatz an der Südspitze des Naturschutzgebietes.

Auf einer Länge von 2,5 km erleben Sie Natur pur mit Informationen durch Schautafeln und einer Ruhemöglichkeit an einer Aussichtsplattform an einem neu entstanden See.

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